Lasst uns arbeiten – und zwar alle zusammen!
So ungefähr lautete das Motto während der Projektphase. Nach langen, aber interessanten Diskussionen, eigenen Recherchen und genügend Materialien einigten wir uns auf dies Themen:
• Der demographische Wandel
• Der Generationenvertrag
• Die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft
• Migration
• Andere Kulturen in unserem Umfeld
Zuerst hielten wir diese Aspekte sehr allgemein, verständigten uns aber später darauf, auch etwas lokaler zu werden und unsere Themen in unserer Umgebung zu erforschen.
Die Gruppe, die das Thema: "Andere Kulturen" bearbeiten sollten, suchten eine Moschee auf, riefen die Mitwirkenden an, momentan warten wir auf eine Zusage für ein Treffen um mehr Informationen über die muslimische Religion und einen kleinen Einblick in die Kultur der muslimischen Migranten zu bekommen.
Das Thema Migration ließ ein wenig Spielraum zu und so erstellten wir einen Fragebogen –für Migranten und für Nicht-Migranten- und verteilten diese in unserer Schule, Familie… Wir beschränkten uns hierbei besonders auf die Personengruppen zwischen 15-19 Jahren. Wir dachten, dass diese wahrscheinlich am Meisten Erfahrung mit diesem Thema haben. Die Auswertung, die sehr viel Arbeit bescherte, aber dennoch sehr informativ und mit besonderem Interesse verfolgt wurde, können Sie im dazugehörigen Link begutachten.
Zu den letzten drei Themen lässt sich sagen, dass allein die gefundenen Informationen uns erstaunten. Diese Themen schienen die Bevölkerung und sogar die Politik sehr zu interessieren und so beschränkten wir uns auf einen kleinen Teil des Ganzen Themas.
Schließlich fanden wir einen Vergleich zu Frankreich sehr passend und beschlossen, die Zahlen und Wertungen nochmal getrennt zu betrachten.
Was dabei herausgefunden wurde, können Sie hier sehen:
Neuwied, Rheinland Pfalz: Demographischer Wandel verändert Arbeit und Arbeitsmarkt für Frauen
Pressemeldung vom 15. März, 2012. Veröffentlicht um 10:21 Uhr. Internationaler Frauentag in Neuwied
50% der Mädchen – 5 unterschiedl. Ausbildungsberufe: Verkäuferin, Bürokauffrau, Kauffrau im Einzelhandel, medizinische Fachangestellte, Friseurin
Hauptlast für Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt bei den Frauen
Veränderung durch den demographischen Wandel: Frauen werden zukünftig immer mehr auf dem Arbeitsmarkt gebraucht
dazu nötig ist ein verändertes Männerbild: Mann muss auch ein ganzer Mann sein, wenn er die Famielienarbeit und die Erziehungszeiten übernimmt
Faktoren die die Berufswahl beeinflussen: größere Akzeptanz durch die Eltern, bessere Vereinbarkeitsmöglichkeiten, größere Freiheit um Beruf wählen zu können oder um ins Ausland gehen zu können, Sprachförderung
Berufsberatung / berufliche Orientierungspraktika unterstützen, dass Frauen sich für andere Berufsfelder entscheiden, z.B. Girl’s Day
Demographischer Wandel
Die letzten Demographischen Untersuchungen für das Land Rheinland-Pfalz sind mehr als alarmierend. Neben der Tatsache, dass sowohl die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter als auch die Geburtenrate in den Jahren 1950 bis 2010 deutlich zurückgegangen sind, sieht die Zukunft ähnlich düster aus. Der Anteil der 65-jährigen und Älteren in der rheinland-pfälzischen Bevölkerung wird bis 2030 bzw. 2060 noch größer werden als er jetzt eh schon ist. Dies zeigt ganz eindeutig, dass die Gesellschaft in Rheinland-Pfalz immer älter wird. Dies lässt sich außerdem auch am steigenden Durchschnittsalter feststellen. Die Demographische Entwicklung in Rheinland-Pfalz hat also sehr starke Ähnlichkeit mit der in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt.
Bericht zur Lage von Ausländern in Deutschland:
Bevölkerung
- zwischen 2009 und 2010 stieg der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund von 19,2% auf 19,3% und betrug 15,7 Millionen
- 8,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft
- die größte Bevölkerungsgruppe stellten Menschen mit türkischem Migrationshintergrund (15,8%), gefolgt von Polen (8,3%) und Menschen aus der Russischen Föderation (6,7%)
Altersstruktur
- mit 35 Jahren liegt das Durchschnittsalter von Migrantinnen und Migranten im Vergleich zur deutschen Mehrheitsgesellschaft (ø = 45, 9 Jahre) deutlich niedriger
- 34,9% der unter 5-Jährigen haben einen Migrationshintergrund
Schule
- während nur 12% der deutschen Schüler im Schuljahr 2010/2011 die Hauptschule besuchten, waren es 33% der ausländischen Schüler
- mit 23,1% ausländische Schüler und 23,3% deutscher Schüler ist die Verteilung auf die Realschule beinahe angeglichen
- im Vergleich zu 52% der deutschen Schüler besuchen nur 26% der ausländischen Schüler ein Gymnasium
- 18% der ausländischen Schüler gingen auf eine Gesamtschule, an der das Abitur erworben werden kann (deutsche Schüler: 11%)
- von 2005 bis 2010 stieg der Anteil der ausländischen Schüler, die die Schule mit (Fach-) Abitur verlassen um 36%, während sie bei deutschen Schülern um 26% anstieg
- die Quote der ausländischen Jugendlichen, die ohne Schulabschluss die Schule verlassen sank von 2004 bis 2010 um 39% (bei den deutschen Jugendlichen waren es 38%)
- die Quote der ausländischen Schulabbrechern (12,8%) ist mehr als doppelt so hoch wie die der deutschen Schulabbrecher (5,4%)
Ausbildung
- die Ausbildungsbeteiligungsquote der ausländischen Jugendlichen steigt stetig (2007: 30,2%, 2009: 31,4%, 2010: 33,5%). Die Quoten der deutschen Jugendlichen lagen 2009 bei 64,3% und 2010 bei 65,4%.
- der Anteil der Migranten im Alter von 25 bis 35 Jahren, die weder einen beruflichen noch einen Hochschulabschluss haben lag bei 31,6%, während sie bei den Menschen ohne Migrationshintergrund gleichen Alters nur bei 9,2% lag
- seit 2008 ist der Anteil der Migranten ohne Berufsabschluss um etwa 6% mehr gesunken als bei den Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund
Arbeitsmarkt
- obwohl die Arbeitslosenquote von 2010 bis 2011 von 18,2% auf 16,9% sank, ist sie immer noch mehr als doppelt so hoch wie die der Deutschen (Quote 2011: 7,2%)
- bei Migranten sank die Arbeitslosenquote von 2005 bis 2010 von 18,1% auf 11,8%
- 2010 lag die Erwerbstätigenquote von Migranten mit 61,2% deutlich niedriger als die der Menschen ohne Migrationshintergrund (73,5%)
- die Selbstständigenquote lag 2010 bei 9,9% (fast 90% davon sind selbst nach Deutschland zugewandert
- die Selbstständigenquote bei Ausländern ist seit 2005 um 0,8% auf 12, 3% gestiegen
Warum fühlen sich viele Deutsch-Türken in Deutschland nicht zu Hause?
• 2009 empfanden 21% Deutschland als Heimat, 2012 nur noch 15%
• Beide Länder als Heimat empfinden 45% der Befragten
• Die unter 30-Jährigen fühlen sich eher in Deutschland heimisch, die 30-50 Jährigen eher in der Türkei
• Die Zahl derer, die in die Türkei zurück gehen würden ist von 42% auf 45% gestiegen (2009-2012
• 95% sehen es als wichtig an, ihren Kindern vor Schulbeginn Deutsch beizubringen
• 78% würden sich direkt und ohne Abstriche in die Deutsche Gesellschaft integrieren
• Die Zahl derer, die sich als streng gläubig bezeichnen ist von 33% auf 37% gestiegen
• 2010 fanden 42% das sie in der Öffentlichkeit bereits diskriminiert wurden; 2012 nur noch 29%; von den über 50-Jährigen beantworten nur 10% die Frage mit „ja“
Länger leben, länger arbeiten
Frankreich will das Rentenalter senken. Dabei müsste es in allen Industrieländern weiter steigen, weil wir älter werden und die wenigen Jungen nicht überfordern dürfen.
Als Bismarck 1891 die gesetzliche Rentenversicherung einführte, setzte er das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre. Da viele Menschen dieses Alter nicht erreichten, war die Rentenkasse gut gefüllt und der Beitragssatz betrug lediglich 1,7%.
Heute sieht die Situation anders aus: Der Beitragssatz liegt in Deutschland bei 19,6%, die Kassen sind knapp gefüllt und die Last des Generationenvertrags muss die schwindende Generation der jungen arbeitenden bezahlen. Der Anteil der Bevölkerung im Rentenalter steigt kontinuierlich.
Um eine weitere Beitragserhöhung zu vermeiden, gibt es nur zwei Optionen: entweder, man kürzt die Renten, oder man muss das Renteneintrittsalter weiter erhöhen.
In Deutschland ist das bereits geschehen. Doch in Frankreich gab es 2010 Demonstrationen gegen die Erhöhung des Eintrittsalters von 60 auf 62 Jahren.
Doch ist diese Forderung tragbar? Heute leben in Deutschland rund 13 Millionen Menschen der so gennannten „Babyboom Generation“, im Alter von 45 bis 55 Jahren. Diese Menschen werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren in Rente gehen und müssen dann von der schwindenden arbeitenden Generation finanziert werden, nämlich von der Generation der heute 15 bis 25 jährigen, aktuell sind das 7,5 Millionen Menschen. Das heißt, die Rente für 13 Millionen Menschen muss von der Hälfte junger Menschen finanziert werden.
In Deutschland gab es 2010 20,5 Millionen Rentner, in Frankreich waren es 16 Millionen, die errechnete Durchschnittsrente, mit denen Rentner in Frankreich ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, beträgt ca. 1400 Euro, für langjährig Versicherte sogar 1700 Euro. In Deutschland liegt die Durchschnittsrente bei ca. 1170 Euro.
Die Anzahl der Rentner steigt in beiden Ländern und es müssen Lösungen gefunden werden,
die Beitragszahler zu entlasten. Denn es gibt keine Rechtfertigung, der jungen Generation immer höhere Lasten aufzuerlegen, und diese Lasten durch eine Senkung des Rentenalters noch zu verstärken. Das Fazit ist also, entweder, wir müssen länger arbeiten, weil wir immer länger leben
und dabei immer weniger werden, oder die Renten müssen gekürzt werden.
AUSWERTUNG DES FRAGEBOGENS FÜR MIGRANTEN ÜBER DEUTSCHE
Befragt wurden überwiegend Migranten erster und zweiter, jeweils einer aus vierter und fünfter Generation (insgesamt 20 Personen), alle besuchen ein Gymnasium. Bei der Frage nach der Nationalität gehörten Russland, Kasachstan, Kolumbien und Polen zu den meistgenannten, dazu kommen noch Vietnam, Usbekistan, Albanien/Kosovo, Italien, Türkei und Bosnien/Herzegowina.
Die Frage, ob man sich in Deutschland integriert fühle, wurde einstimmig mit ja beantwortet.
Bis auf eine einzige Ausnahme können sich alle Befragten vorstellen, dass ihr Kind einmal eine/n Deutsche/n oder sonst jemanden mit einer anderen Nationalität heiratet.
Die Meinungen über Deutsche fielen ganz unterschiedlich aus. Als positive Eigenschaften wurden beispielsweise Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit, Gewissenhaftigkeit, Freundlichkeit, Höflichkeit, Zurückhaltung und Leistungsorientierung genannt, als negativ wird die Naivität, die Voreingenommenheit und fehlendes Familienbewusstsein der Deutschen empfunden. Auffällig ist, dass die Deutschen einige Male als ausländerfeindlich bezeichnet wurden.
Probleme mit Deutschen hatten nur wenige, als Grund wurde aber ausnahmslos Ausländerfeindlichkeit derer genannt.
Schlechtes Verhalten von anderen Migranten finden viele der Befragten sehr schade, weil dadurch ein schlechtes Licht auf die gesamte Nationalität geworfen wird, außerdem sind sie der Meinung, dass jeder sich an die Kultur des Landes anpassen sollte, in dem er lebt. Einige bestehen jedoch auch darauf, dass schlechtes Verhalten nicht von der Nationalität abhängt.
Keiner der Migranten hat ausschließlich Freunde seiner Nationalität, einige sind sogar nur mit Deutschen befreundet.
Die Frage nach den Gründen für das teilweise kriminelle Verhalten einiger Auswanderer wurde unter anderem mit Armut, zu konservative Einstellung, niedriges Bildungsniveau, Perspektivlosigkeit und dem Gefühl mangelnder Akzeptanz beantwortet.
Die meisten der Befragten streben das Abitur/Fachabitur als Schulabschluss an und einige haben mit einem Studium sogar schon konkretere Pläne für ihre Zukunft.
AUSWERTUNG DES FRAGEBOGENS FÜR DEUTSCHE ÜBER MIGRANTEN
Deutsche Schüler im Alter von 13 bis 15 Jahren sehen die ansteigende Migrationsrate überwiegend positiv, da ihrer Meinung nach Arbeitskräfte gebraucht werden und sie in Migranten eine Bereicherung für die deutsche Kultur sehen. Die Schüler, die 16 und älter sind, schließen sich dieser Meinung weitgehend an, führen jedoch auch an, dass Migranten sich anpassen sollen. Einige, sowohl jüngere als auch ältere, sehen in den Einwanderern jedoch eine Konkurrenz um Arbeitsplätze und insbesondere um deren eigenen bevorstehenden Arbeitseinstieg.
Niemand ist der Auffassung, dass es zu viele Migranten in Deutschland gibt, einige finden lediglich, dass es nicht wesentlich mehr werden dürfen. Auch hier bestehen viele wieder darauf, dass eine größere Anpassungsfähigkeit herrscht.
Bis auf ein paar Ausnahmen können sich alle Befragten Jugendlichen vorstellen, mit einem Ausländer verheiratet zu sein.
Während bei den 13-15-jährigen bisher wenig schlechte Erfahrungen gemacht wurden, bestätigen sich in denjenigen, die doch von diesen berichten, die Erfahrungen der Älteren. Die Mehrheit hat schon einmal schlechte Erfahrungen mit Ausländern folgender Nationalitäten gemacht:
Türken, Russen, Araber, Albaner, Niederländer (Ost- und Südländer).
Fast alle Befragten sind mit einem oder mehreren Migranten befreundet oder haben solche in ihrem Bekanntenkreis.
Ebenfalls sind alle Befragten einstimmig der Meinung, dass Migranten die deutsche Sprache mehr oder weniger gut beherrschen müssen, bevor sie nach Deutschland kommen, unter anderem, weil es wichtig für den Alltag, den Beruf und die Eingliederung in die Gesellschaft ist.
Als Ursachen für die mangelnde soziale Integration werden viele verschiedene genannt.
13-15-jährige führen Dinge an wie Erziehung, Stolz, religiöse Differenzen, Desinteresse, Frust, „Rassentrennung“ und soziale Abschottung.
Die älteren Jugendlichen fügen dem noch Provokation, Sprach- und Geldprobleme, schlechte soziale Aufstiegsmöglichkeiten und Vorurteile beiderseits hinzu.
Eine Bereicherung in unserer Kultur sehen die Jüngeren vor allem in Sprache, Musik, Kunst, Essen, Literatur, Kleidung und Sport. Einige der Älteren nennen vor allem eine Abwechslung für die deutsche Kultur, während auch sehr viele überhaupt keine Bereicherung für die eigene Kultur sehen.