Ich möchte meine Haltung zu den drei großen Themen kurz an einem Beispiel verdeutlichen, am demographischen Wandel: Meiner Meinung nach müssen wir in Deutschland erst einmal von Grund auf etwas an der Haltung gegenüber arbeitenden Müttern mit Kindern ändern - denn das Bild von der „Rabenmutter“ ist allgegenwärtig. Bis zu dem Moment, wo junge Mütter auf eine positive Einstellung in der ➔
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Ich möchte meine Haltung zu den drei großen Themen kurz an einem Beispiel verdeutlichen, am demographischen Wandel: Meiner Meinung nach müssen wir in Deutschland erst einmal von Grund auf etwas an der Haltung gegenüber arbeitenden Müttern mit Kindern ändern - denn das Bild von der „Rabenmutter“ ist allgegenwärtig. Bis zu dem Moment, wo junge Mütter auf eine positive Einstellung in der Gesellschaft zählen können, wird sich auch an der generellen Tendenz nichts ändern: dass nämlich in Deutschland die Wahl der Frauen entweder Karriere oder Kinder zu sein scheint.
In Frankreich hingegen sind die Frauen nicht vor diese Entscheidung gestellt, denn dort lässt sich - wie ich es vielen Gesprächen mit Franzosen sowie den statistischen Daten entnehmen kann - Familie und Beruf miteinander verbinden. Sicher spielt da aber auch das Angebot an Betreuungs-Infrastruktur eine wichtige Rolle. Ich denke, dass auf der anderen Seite auch in den letzten Jahren schon ein - wenngleich kleiner - Wandel stattgefunden hat, denn 2011 wurde in den Medien berichtet, dass die Geburtsrate hierzulande auf 1,6 Kinder pro Frau gestiegen ist. Wenngleich da noch nicht das gewünschte Ziel erreicht ist…
Wir wachsen auf in einer Zeit, in der Europa als Gemeinschaft sehr heterogener Staaten und oft auch als „Vision“ immer wieder in Frage gestellt wird - ob es nun die Alterung der Gesellschaft und die daraus wachsenden demographischen Herausforderungen, die zukünftige Wirtschafts- und Wettbewerbskraft des Euro-Raums im internationalen System, den Umweltschutz etc. betrifft. Allein die Tatsache, dass uns diese großen - scheinbar „unlösbaren“ - Probleme, wie du sie genannt hast, Tanja, tagtäglich durch die Medien näher gebracht werden, erweckt ein Bewusstsein, dass wiederum hoffentlich zum Handeln und Umdenken führen kann und hoffentlich wird.
Um nicht naiv den derzeitigen Herausforderungen entgegenzusehen, möchte ich festhalten, dass ich diese Probleme nicht als grundlegend „lösbar“ ansehe. Vielmehr können wir Einfluss auf ihren Verlauf nehmen, und somit die Folgen ins Positive umwandeln. So mag der Klimawandel beispielsweise auf globaler Ebene weiterhin von politischer Seite nicht ernsthaft in Angriff genommen werden, aber vielmehr Aktionen auf lokaler Ebene fördern, die dann auch Europa im Kleinen gedeihen lassen…